Schnitzbrot

Neben Spekulatius, Mandeltaler und den anderen üblichen Leckereien zur Weihnachtszeit finde ich Schnitzbrot einfach eine leckere nicht all zu süße Alternative. Man kann es auch mal mit Butter oder natürlich pur gern mal so zwischendurch oder zum Kaffee genießen. Leider ist die Zubereitung nicht ganz einfach geschweige denn schnell. Dafür wird einem das Ergebnis dann nur um schneller aus den Händen gerissen ;-)

Man nehme:

3 kg Mehl (Typ 1050 hat sich bewährt)

0,25 kg Zucker (mehr geht auch, muß aber nicht)

25 gr. Zimt (hier gilt auch: es geht auch mehr, muß aber nicht)

3 Blöcke Frischhefe (a 20g)

5 frische Birnen (oder eine entsprechende getrocknete Menge)

500 gr. Pflaumen (getrocknet)

400 gr. Aprikosen (getrocknet)

400 gr. Feigen (getrocknet)

400 gr. Rosinen (getrocknet)
0,7 Lt. Rum
0,7 Lt. Apfelsaft

1 Priese Nelkenpulver (nicht zuviel, da das Gewürz sehr intensiv schmeckt!)

1 Priese Anispulver (nicht zuviel, da das Gewürz sehr intensiv schmeckt!)

100 gr. Zitronat (eine Packung)

100 gr. Orangeat (eine Packung)

200 gr. Haselnüsse (gerieben)

200 gr. Haselnüsse (ganz)

200 gr. Mandeln (gerieben)

200 gr. Mandeln (ganz)

Zusätzliche Hinweise:

Ok, nachdem wir jetzt den halben Supermarkt leergekauft haben, kommt das wichtigste, eine große Schüssel.

Um den Teig zu kneten usw. benötigt man eine recht große Schüssel, ich hab eine kreisrunde Wanne mit 20 L Fassungsvermögen und senkrechten Wänden. Durch die geringe Grundfläche läßt sich die Schüssel gut mit einem Handtuch abdecken, um den Teig gehen zu lassen. Von Experimenten mit dem Aufteilen des Teigs auf mehrere kleine Rührschüsseln kann ich nur abraten, das gibt nur ne große Sauerei und keinen homogenen Teig, der aber gerade bei der Menge und Vielfalt der Zutaten wichtig ist.

Damit das Brot nicht an den Backblechen festklebt empfehle ich es mit Backpapier auszulegen.

Bevor wir nun loslegen noch eine weitere Überlegung, die für die spätere Verarbeitung von Vorteil sein kann. Wenn vorhanden sollte so viel Lagerplatz wie möglich frei räumen (ca. für 6 Backbleche), damit man die geformten Brotlaibe vor dem Backen bereits in Ihrer zu backenden Form gehen lassen kann. Dadurch bekommt man noch mehr Volumen ins Brot und kann die fertigen Laibe später zum Auskühlen dort wieder ablegen. Mag man den Teig eher kompakt, kann man die Laibe auch direkt auf dem Backblech formen.

Die Menge aller Zutaten ergibt ca. 6 Backbleche mit je 4 Brotlaiben mit einem Durchmesser von 12cm Breite und 4 cm Höhe.

So, jetzt geht`s los!

Die getrockneten Pflaumen vierteln

Die getrockneten Aprikosen vierteln

Die getrockneten Feigen vierteln und evtl. vorhandene holzige Fruchtstiele entfernen

Die getrockneten Rosinen aus der Verpackung nehmen und zerbröseln, falls sie zusammenkleben

Die getrockneten Früchte über Nacht in einer 1:1 Mischung aus Rum und Apfelsaft einweichen.

Am nächsten Tag die Birnen säubern, entkernen, grob in Stücke schneiden in einen Topf geben und mit Wasser soweit auffüllen, daß die Birnen gerade so mit Wasser bedeckt sind.

Die Birnen für eine halbe Stunde kochen lassen. Die eingeweichten Trockenfrüchte mit der Rum Apfelsaftmischung dazugeben und gemeinsam für eine weitere halbe Stunde kochen lassen.

In der Zwischenzeit kann man das Mehl, den Zucker, das Zimt und die Hefe bereit stellen.

Hat die Früchtemischung entsprechend lange gekocht, wird Sie vom Herd genommen und der Sud in einen Meßbecher und anschließend in die große Schüssel abgegossen. Die Früchte werden in einen separaten Topf zum Auskühlen auf die Seite gestellt.

Der Sud wird nun auf 1,5 Liter mit kaltem Wasser gestreckt.

Der Zucker und der Zimt werden hinzugefügt und kräftig gerührt, damit sich der Zucker auflöst und gut verteilt und der Sud weiter abkühlt. Ist er zu heiß, kann später die Hefe nicht richtig gehen. Ist der Sud handwarm, gibt man die Hefe hinzu und verrührt diese. Anschließend gibt man 2 kg. Mehl hinzu und vermengt diese gut mit dem Sud und der darin gelösten Hefe. (Bitte beachten nicht alle 3 kg Mehl, sondern nur 2 kg!)

Nun wird der Teig zum Gehen mit einem Handtuch abgedeckt und an einem warmen Ort für ca. 20-30 Min stehen gelassen.

In der Zwischenzeit werden die Nüsse vorbereitet. Die ganzen Nüsse können je nach Geschmack noch grob gehackt werden. Stellen sie die geriebenen Nüsse, die gekochten Früchte, das Anis- und Nelkenpulver bereit. Ist der Teig gegangen, nehmen Sie das Handtuch weg und geben die restlichen Zutaten hinzu. Vorsicht bei den gekochten Früchten, diese können sehr lange die Hitze speichern! Geben Sie noch 0,5 - 0,75 kg Mehl hinzu, damit die Feuchtigkeit aus den gekochten Früchten gebunden wird (je nach Bedarf benötigen Sie etwas mehr oder weniger Mehl). Ziel ist ein recht trockener gut formbarer Teig, der nicht an den Fingern kleben bleibt.

Wenn Sie den entsprechenden Platz haben, können Sie nun aus dem gut gekneteten und vermischten Teig die Brotlaibe formen und gehen lassen um sie anschließend zu backen. Haben Sie nicht so viel Platz, lassen Sie den Teig noch einmal in der Schüssel gehen und formen dann jeweils die Laibe direkt auf die Bleche, die dann aber in der Regel durch das Formen flacher werden, da die Luft des Gährprozesses durch das Formen aus dem Teig gedrückt wird. Sollte beim Formen Teig an Ihren Händen kleben bleiben, nehmen Sie etwas vom übrig gebliebenen Mehl hinzu. Sollten Sie die Laibe aus der Schüssel formen und nicht zwischenlagern können, decken Sie die Schüssel durch ein Handtuch ab, so hält der Teig seine Temperatur länger und er geht noch ein wenig mehr.

Das Backen:

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und die Laibe in 1,5 Std. braun backen. Zwischendurch immer mal wieder mit etwas Wasser bestreichen. Wenn Sie mit mehreren Blechen arbeiten ist darauf zu achten, dass die Bleche nach und nach gewechselt werden, da die Hitze nicht gleichmäßig an die Bleche gerät und so das oberste bzw. das unterste Blech ggf. verbrennt, wobei das mittlere hell bleibt. Dies ist je nach Ofen unterschiedlich...

Sind die Laibe braun gebacken, werden Sie zum Auskühlen ausgelegt.

Natürlich muß man gleich mal beim ersten Laib ein paar Scheiben probieren, ob das Brot auch durch ist - es geht doch nix über ne gute Ausrede zum Naschen ;-)

Die Lagerung:

Die Brote schmecken frisch gebacken natürlich am besten. Sie lassen sich ohne weiteres bis zu einer Woche im Brotfach lagern, wobei Sie im Laufe der Zeit immer härter werden. Noch länger lassen sich die Brote im Gefrierfach aufbewahren. Beim Auftauen ist darauf zu achten, dass das Brot offen aufgetaut wird, damit sich keine Feuchtigkeit staut und das Brot matschig macht bzw. anfällig für Schimmel. Es wäre ja schade um das gute Stück.

Bleibt mir nur noch viel Spaß und ein gutes Gelingen zu wünschen.

Schnitzbrot

Das Endergebnis:

Wenn sie die oben beschriebene Menge verwenden, dann können Sie sich auf das folgende Ergebnis freuen.

Na, wer hat das schon genascht? ;-)